Älteste mittelalterliche Wasserleitung der Schweiz - Rekonstruktion, Ausstellung
„Unser Objekt aus dem 12. Jh., ein sorgfältig gemauerter und mit Lehm abgedichteter Kalksteinkanal, wurde bei den Werkleitungssanierungen 2007 im Bereich obere Vordergasse – Fronwagplatz (der ältesten Strasse der Stadt) entdeckt. Er liess sich auf 100 m Länge verfolgen, liegt in 1-2 m Tiefe und 2-3 m von den südseitigen Hausfassaden entfernt. Der Kanal ist eingebettet in die vom 11.-14. Jh. angelegten Strassenkoffer, sehr saubere, festgestampfte Koffer aus Rheinkies, die über die Jahrhunderte immer wieder frisch aufgetragen worden sind, weshalb die mittelalterlichen Strassenniveaus bis zu 2,5 m tiefer liegen als heute. Bemerkenswerterweise besteht seine Sohle aus einer Ziegelrinne mit wenig Gefälle, aus mächtigen, stumpf gestossenen 63 cm langen und 26 cm breiten Hohlziegeln, mit einem Gewicht von 11 kg. Offenbar lieferte die weitgehend drucklose Freispiegelleitung Wasser für den höherliegenden, nicht vom Grundwasserstrom versorgten Teil der Stadt und für die 9 Bierschenken, die im Güterrodel von 1120 erwähnt sind! Aus anderen Städten ist bekannt, dass im Spätmittelalter die Bierbrauer treibende Kräfte beim Ausbau der Wasserversorgung waren.“ (Text: Kantonsarchäologie Schaffhausen)
sh_ift hatte den Auftrag, einen Teil der Wasserleitung zu rekonstruieren und im alten Pumpwerk an der Rheinhalde in geeigneter Weise zu präsentieren.
Die auf der Grabung gesicherten Bestandteile haben wir nach den Grabungszeichnungen und –aufnahmen auf einem speziell für den Ausstellungsort konzipierten und hergestellten Betontisch wieder zusammengebaut. Ein bearbeitetes und an der Rückwand montiertes Foto der Fundstelle im Kies des Strassenkoffers soll die Fundsituation simulieren und dem Betrachter suggerieren, die Leitung würde aus dem umliegenden Gelände des Pumpwerks herausragen.
Planung Präsentationstisch